Die Reduzierung unserer Umweltbelastungen und die Bekämpfung des Klimawandels stellen große Herausforderungen dar. Dank der Energie, der Leidenschaft und der Innovationskraft unserer Kolleginnen und Kollegen in ganz Europa konnte VetPartners viele seiner Nachhaltigkeitsziele erreichen oder sogar übertreffen.
Anlässlich des Weltumwelttages verrät unsere Leiterin der ESG-Abteilung, Dr. Hannah James, wie die Zusammenarbeit von Kolleginnen und Kollegen in ganz Europa VetPartners in puncto Nachhaltigkeit zum Erfolg führt:
Der Weltumwelttag bietet die perfekte Gelegenheit, um zurückzublicken und die Fortschritte zu reflektieren, die wir bei VetPartners machen. Im Jahr 2021 entwickelte VetPartners seine erste Nachhaltigkeitsstrategie mit dem Ziel, die großartige Arbeit der Teams in den Praxen zu bündeln, zu entwickeln und zu unterstützen, damit wir noch mehr erreichen können.
Wenn ich mir heute unsere Strategie anschaue, dann fallen mir zwei Dinge auf. Zum einen, wie weit wir gekommen sind. Einige der Ziele, die uns damals ehrgeizig und hochgesteckt erschienen, wie beispielsweise die Umstellung der Mehrzahl unserer Tierarztpraxen auf erneuerbare Energien und das Sammeln von jährlich 50.000 Britischen Pfund für wohltätige Zwecke, sind mittlerweile übertroffen worden und durch noch ehrgeizigere Ziele ersetzt worden. Es kann schnell passieren, dass man sich in den alltäglichen Dingen verliert und das Gefühl hat, dass keine großen Fortschritte erzielt werden, aber wenn wir uns die Zeit nehmen, zurückzuschauen, erkennen wir, wie viel wir in den letzten Jahren erreicht haben.
Ein weiterer Punkt, der mir auffällt, ist, dass unsere Strategie irgendwie klein erscheint. Wie ein Lieblings-T-Shirt aus Kindertagen oder – passender – ein Welpenhalsband, hat sie uns gute Dienste geleistet, aber vielleicht sind wir darüber hinausgewachsen. Die Ziele, die bis 2026 festgelegt sind, wirken heute bereits veraltet.
Dafür gibt es einen Grund – heute hat VetPartners 12.000 Mitarbeitende an mehr als 700 Standorten auf den Kanalinseln, in Frankreich, Deutschland, Irland, Italien, den Niederlanden, Portugal, Spanien, der Schweiz und Großbritannien. Auch wenn unsere Werte und Ziele gleichgeblieben sind, ist VetPartners in vielerlei Hinsicht nicht mehr das Unternehmen von 2020. Es sind nicht nur die Veränderungen in Größe und Struktur des Unternehmens, die unsere erste Strategie veraltet erscheinen lassen, sondern auch die Veränderungen in unserem Wissen und Verständnis.
Was haben wir gelernt?
Natürlich kann man nicht über diese Zeit sprechen, ohne auf die vielleicht größte Veränderung und Erfahrung einzugehen: die Corona-Pandemie. Es war ein einschneidendes Ereignis, das sich auf fast alle Bereiche des Lebens auswirkte. Ein unerwarteter Effekt der Pandemie war, dass
sie den Anstoß zu einer unserer britischen Nachhaltigkeitsinitiativen gab, die sich bis heute fortsetzt: das Recycling mit TerraCycle.
Ende 2020, als unsere Praxisteams mit Parkplatz-Beratungen, dem “Pandemie-Welpen”-Boom und den sich ständig ändernden Gesundheitsvorschriften zu kämpfen hatten, stellte die Entsorgung großer Mengen an nicht recycelbaren Materialien wie Masken, Kitteln und Handschuhen eine Herausforderung dar. Die Lösung fanden wir in den Zero Waste Boxes™ von TerraCycle: ein Service, spezialisiert auf das Recycling von “schwierigen” Materialien. Die Praxen verwenden die PSA-Boxen seit fast vier Jahren weiterhin (wenn auch in geringerer Menge), und auch Boxen für Kunststoffverpackungen, Medikamentenblister und Tiernahrungsbeutel wurden ins Programm aufgenommen.
Seit der Nutzung von TerraCycle haben wir 18,4 Tonnen Abfall vor der Verbrennung oder Deponierung gerettet – ein positives Ergebnis aus einer schrecklichen Situation und einer Initiative, die nicht einmal in unserer ursprünglichen Nachhaltigkeitsstrategie enthalten war.
Wir haben auch gelernt, dass Tierarztpraxen ein fruchtbarer Boden für Nachhaltigkeitsmaßnahmen und -befürwortung sind: Die Kombination aus wissenschaftlicher Ausbildung, Interesse am Tierschutz und Engagement macht Tierärzte zu idealen Umweltaktivisten und “Change-Makern”.
Diese Energie und dieses Engagement haben sich in ganz Europa in entsprechenden Aktionen bemerkbar gemacht: Fortbildung für Nutztierärzte im Bereich der Nachhaltigkeit, Reduzierung des Einsatzes von Lachgas, Forschungsprojekte, Strandsäuberungen, Müllsammeln und vieles mehr. Die Vielfalt der Aktivitäten unserer Kolleginnen und Kollegen ist beeindruckend.
Nach unserem Wachstum in Europa war es ein großes Privileg, Kolleginnen und Kollegen in den verschiedenen Ländern, in denen wir jetzt tätig sind, zu treffen und von ihnen zu lernen und festzustellen, dass das Umweltbewusstsein und der Enthusiasmus für positive Veränderungen allgegenwärtig sind – verbunden mit der Einstellung „Wir können es schaffen – und zwar jetzt“.
Unsere europäischen Kolleginnen und Kollegen haben unsere britischen Nachhaltigkeitsleitfäden zu ihren eigenen gemacht: Sie haben sie nicht nur übersetzt und angepasst, sondern auch innovative neue Wege der Kommunikation gefunden – wie das Team in Spanien, das eine Checkliste erstellt und auf Kühlschrankmagnete gedruckt hat, um eine praktische visuelle Erinnerung für jede Praxis zu schaffen. Im gesamten Netzwerk haben die Teams unsere Partnerschaft mit der Naturschutzorganisation World Land Trust (WLT) und deren “Kauf einen Hektar”-Programm unterstützt. Im Rahmen dieses Programms kaufen WLT und seine Partner für jede 100 Britische Pfund (117 EUR) einen Hektar Lebensraum und schützen ihn dauerhaft für die Tierwelt. Dies war die erste Wohltätigkeitsorganisation, die wir als gesamtes Netzwerk unterstützen wollten, und es war für uns eine naheliegende Entscheidung. Das Wohlergehen von Tieren liegt unseren Kolleginnen und Kollegen am Herzen, ebenso wie das von Wildtieren und ihren Lebensräumen. WLT ist eine globale Wohltätigkeitsorganisation, die zwar international tätig ist, aber die lokalen Besonderheiten und Anforderungen jeder Region, in der sie arbeitet, berücksichtigt: Sie arbeitet mit lokalen Organisationen zusammen, um sozial und ökologisch nachhaltige Ergebnisse zu erzielen.
Gemeinsam in die Zukunft als europäische Familie
Wie geht es weiter? Unsere ursprünglichen Ziele reichten von 2021 bis 2026, aber angesichts des Wachstums von VetPartners und der gewonnenen Erkenntnisse, ist es an der Zeit für eine Neuausrichtung.
Unsere neue Strategie für Nachhaltigkeit und gemeinnützige Arbeit wird einen kooperativeren und länderübergreifenden Ansatz verfolgen, der dem künftigen Wachstum und Wandel gerecht wird. Ende 2024 oder Anfang 2025 werden wir uns Net-Zero-Ziele setzen: Wir verpflichten uns, bis 2050 oder früher keine CO2-Emissionen mehr zu verursachen. Während wir planen, wie wir diese Ziele erreichen wollen, haben wir die Gelegenheit, unsere Pläne für ökologische und soziale Nachhaltigkeit in allen Bereichen zu erneuern und dabei die Erkenntnisse der letzten Jahre zu berücksichtigen. Wir werden sicherstellen, dass alle Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit haben, ihre Ideen einzubringen, und uns verstärkt auf Initiativen konzentrieren, die von Kolleginnen und Kollegen aus der Praxis gestaltet und geleitet werden können. Zudem werden wir einen gemeinsamen Ansatz verfolgen, beispielsweise mit einer Arbeitsgruppe “Net-Zero” mit Kolleginnen und Kollegen aus allen Ländern, in denen wir tätig sind.
Am liebsten tausche ich mich mit Kolleginnen und Kollegen aus und höre von den großartigen Maßnahmen, die sie in ihren Praxen oder an ihren Arbeitsplätzen ergriffen haben, um die Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren, sich auf lokaler, nationaler und globaler Ebene für wohltätige Zwecke einzusetzen und bessere Arbeitsweisen zu testen oder umzusetzen. Der Wandel ist die einzige wirkliche Konstante im Leben, und da wir auf externe und interne Veränderungen reagieren, bin ich gespannt, was wir erreichen können, wenn wir weiter gemeinsam in die Zukunft gehen.
Dr. Hannah James CEnv MIEMA PhD MSc BSc ist Head of Environment, Social and Governance bei VetPartners, wo sie das Nachhaltigkeits-Team leitet und die Einhaltung von Umweltauflagen sowie wohltätige Aktivitäten verantwortet. Hannah war kürzlich “Modul-Champion” des Kurses “Nachhaltigkeit in der Praxis” von Vet Sustain und engagiert sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich
für die Umweltschutz- und Naturschutzorganisation The Lifescape Project.
Hannah kam von Yorkshire Water in Großbritannien zu VetPartners, wo sie als Lead Sustainability Advisor tätig war. In den Jahren 2018 und 2019 war sie Mitglied des BSI-Expertenausschusses für ISO14007: Determining Environmental Costs and Benefits – als britische Vertreterin in der internationalen Arbeitsgemeinschaft.
Zuvor war sie als Nachhaltigkeitsberaterin tätig und spezialisierte sich auf energieeffizientes Design und Technologien für erneuerbare Energien. Sie hat einen Doktortitel und einen MSc in kohlenstoffarmen Technologien von der University of Leeds und einen BSc in Umweltwissenschaften von der University of East Anglia.