Zum Internationalen Frauentag: VetPartners Gründerin spricht über ihren inspirierenden Weg von der praktizierenden Tierärztin zur Geschäftsführerin

Zum Internationalen Frauentag: VetPartners Gründerin spricht über ihren inspirierenden Weg von der praktizierenden Tierärztin zur Geschäftsführerin

Heute ist Internationaler Frauentag – ein Tag, an dem wir die Erfolge großartiger Frauen feiern und uns für eine bessere, inklusivere Welt einsetzen.

In diesem Artikel spricht Jo Malone, Gründerin und CEO von VetPartners, über ihren inspirierenden Weg von der praktizierenden Tierärztin zur Geschäftsführerin eines führenden europäischen Unternehmens der Tiermedizin, bei dem sie ihr Herz stets als Kompass benutzt.

Trotz des Wechsels vom Behandlungsraum in die Vorstandsetage zeigt Jo Malone immer noch die gleiche Warmherzigkeit und Mitgefühl, die ihre Zeit als Tierärztin geprägt haben. Die Fürsorge für Menschen und Tiere hat für die erfolgreiche Unternehmerin immer noch höchste Priorität.

Jo erinnert sich noch gut daran, wie sie mitten in einer Vorstandssitzung mit potenziellen Investoren aufstand und sagte, sie habe etwas sehr Wichtiges zu erledigen und würde in einer Stunde zurückkommen. Ein letztes Mal zog sie ihren Tierarztkasackl an und eilte zum Haus einer langjährigen Kundin mit einem Boxer namens Louis. Jo begegnete Louis zum ersten Mal, als er noch ein ungestümer Welpe war, und hob ihn für seine ersten Impfungen auf ihren Behandlungstisch bei Minster Vets in York. Er kam zu jährlichen Auffrischungsimpfungen,

Gesundheitschecks und gelegentlicher Behandlung kleinerer Krankheiten. Doch jetzt war es an der Zeit, Abschied zu nehmen und seine untröstliche Besitzerin brauchte Jo mehr denn je. „Mein letztes Versprechen als Tierärztin war, dass ich, wenn die Zeit gekommen war, für diese hingebungsvolle Besitzern da sein würde und ihren Hund zu Hause einschläfern würde“, sagte Jo. „Er ist ganz friedlich eingeschlafen, und ich war froh, dass ich mein Versprechen gegenüber seiner Besitzerin einhalten konnte, auch wenn das im Konferenzraum ein paar Augenbrauen hochgezogen hat!“

Jos Flucht aus dem Konferenzraum vermittelte allen Anwesenden einen tiefen Einblick in die Fürsorge und das Engagement, die Tierärzte auszeichnen. Für sie steht die Behandlung von Tieren an erster Stelle und die Unterstützung ihrer Kunden – sei es ein Haustierbesitzer, Pferdebesitzer oder Landwirt -steht an erster Stelle. Jo hat keine Angst davor, sich den Herausforderungen der Tiermedizinbranche zu stellen oder schwierige Entscheidungen zu treffen, um die Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit des Unternehmens zu sichern. Gleichzeitig entschuldigt sie sich nicht dafür, sich von ihrem Herzen leiten zu lassen.

VetPartners wurde 2015 gegründet, nachdem Jo schlaflose Nächte hatte und sich Sorgen um ihre Kollegen bei Minster Vets machte, die nach dem Verkauf der Praxis an eine andere Gruppe sehr unglücklich waren. Für eine Kleintierärztin, die mit einem Traum und einem Buch mit dem Titel „Führung für Dummies“ bewaffnet war, war ihr Plan ein großes Risiko. Dennoch hat VetPartners ihre Erwartungen weit übertroffen, dank ihrer dynamischen Führung und ihrer Entschlossenheit, die Menschen in ihrem Umfeld zu unterstützen.

Seit der Gründung der neuen Gruppe in einem beengten Büro im Obergeschoss ihrer Praxis in York besteht VetPartners nun aus einigen der angesehensten und vertrauenswürdigsten europäischen Tierarztpraxen und -kliniken für Kleintiere, Pferde und Nutztiere sowie den damit verbundenen Unternehmen für Tiergesundheit. Das Unternehmen beschäftigt mittlerweile 14.000 Mitarbeitende im Vereinigten Königreich, in Frankreich, Deutschland, Irland, Portugal, den Niederlanden, Italien, Spanien und der Schweiz.

Tierärztin zu werden war ein Lebenstraum

Tierärztin zu werden war ein Lebenstraum von Jo, der schon in ihrer Kindheit in York begann. Sie studierte später Tiermedizin an der Universität Glasgow. Ihre Wurzeln in der Arbeiterklasse vermittelten ihr eine starke Arbeitsmoral und die Erkenntnis, dass man ihr im Leben nichts auf dem Silbertablett servieren würde. Ihr Vater Robert war Unteroffizier beim Royal Army Medical Corps, während ihre Mutter Jenny sich um sie und ihre Schwester kümmerte.

„Wir hatten nicht viel, als wir aufwuchsen, aber wir wurden von meinen Eltern dazu erzogen, andere zu respektieren“, sagt Jo. „Meine Eltern kauften unser erstes Haus, als ich acht oder neun Jahre alt war. Es hatte keine Teppiche, also strich mein Vater den Boden. Er ließ am Rand eine Lücke, weil er meinte, das sei „schick“. Während meiner Schulzeit habe ich bei McDonalds gearbeitet und in Restaurants gekellnert. In den Ferien habe ich auf einem nahegelegenen Bauernhof die Lämmer gefüttert und gemolken und war beim Tierarzt in Minster in der Praxis. In der Schule war ich ein Einzelgänger, ich wurde gehänselt weil ich klug und ein Streber war. Das hat in mir eine gewisse Widerstandsfähigkeit und den Ehrgeiz entwickelt, erfolgreich zu sein. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals etwas anderes als Tierärztin werden wollte. In der weiterführenden Schule sagte ich im Unterricht, dass ich Tierärztin werden wollte. Der Lehrer sagte, das sei unwahrscheinlich, und fragte dann meine Mitschüler, was sie davon hielten. Sie riefen alle ‘Ja, sie wird es schaffen!’, weil sie wussten, wie entschlossen ich war.“

Engagement, Durchhaltevermögen und Herzlichkeit sind Eigenschaften, die Jo schon in jungen Jahren vermittelt wurden und die ihr heute als CEO zugutekommen. Ihre Tätigkeit als Tierärztin liegt ihr sehr am Herzen, und sie hat ein tiefgreifendes Verständnis für die Bedürfnisse der Branche. „Ich bin gerne CEO, weil ich mich gerne um Menschen kümmere“, sagt sie. „VetPartners ist nur so gut wie die Menschen, die darin arbeiten, und sie sind es auch, die es so besonders machen. Ich möchte den Menschen einen großartigen Arbeitsplatz bieten. Wir machen nicht immer alles richtig, und wir möchten es wissen, wenn wir es nicht schaffen, denn wir wollen uns weiter verbessern.“

Den Unterschied machen

„Um als CEO erfolgreich zu sein, muss man kein knallharter Diktator sein, der ausschließlich auf das Ergebnis fokussiert ist. Das bedeutet jedoch nicht, dass einem ein profitables Unternehmen unwichtig ist – schließlich hängt das Wohl von rund 14.000 Menschen von diesem Unternehmen ab. Oft habe ich erlebt, wie ausgefeilte Führungskräfte versuchen, die Branche ausschließlich durch Tabellenkalkulationen und die Festlegung von Kennzahlen zu verstehen. Obwohl wir diese Werkzeuge nutzen und daraus Einblicke gewinnen, ist es unerlässlich, ein tiefes Verständnis für unsere Branche zu haben und den Menschen zuzuhören, die vor Ort in den Praxen arbeiten. Ich bin fest davon überzeugt, dass ein erfolgreiches Unternehmen nur möglich ist, wenn man sich um seine Mitarbeitenden kümmert, ihnen gute Ausstattung und Equipment zur Verfügung stellt, eine qualitativ hochwertige tierärztliche Versorgung bietet und den Kunden die richtigen Behandlungsmöglichkeiten für ihre Haustiere, Pferde oder Nutztiere bietet. Ich bin eine geborene Tierärztin und ich liebe jeden Aspekt der Tiermedizin. Herzlichkeit ist unbezahlbar, und wir sind mit einem Berufsfeld gesegnet, das von netten Menschen geprägt ist. Wir haben es nicht zugelassen, dass das Unternehmenswachstum unsere Kultur und die Werte, die uns so am Herzen liegen, beeinträchtigt.“

Jo ist mit Frank verheiratet und hat einen Sohn Connor, 21 Jahre, und eine Tochter Molly, 18 Jahre, die beide an der Universität studieren, sowie einen Cavapoo namens Tilly. Ihre Leidenschaft ist das Wandern in den Bergen des Lake District, insbesondere in Loughrigg mit seinem grandiosen Blick auf Grasmere und das Rydal Water.

Sie gibt zu, dass sie ihre Arbeit ohne die Liebe und Unterstützung ihrer Familie und des fürsorglichen und engagierten Teams, das sie umgibt, nicht bewältigen könnte, da ihre Position als CEO sie so sehr beansprucht.

„Ich bin sehr gesegnet, von talentierten Menschen in all unseren europäischen Ländern umgeben zu sein“, sagt Jo. „Wir haben fantastische Mitarbeitende in unserem Unternehmen, und es ist uns wichtig, dass sie sich sicher, glücklich und wertgeschätzt fühlen. Wir unterstützen ihr Wohlbefinden, indem wir z.B. flexible Arbeitszeiten sowie Fort- und Weiterbildungen anbieten, damit sie ihre Karriereziele erreichen können. Als ich VetPartners gründete, war ich fest entschlossen, unsere Kultur der Herzlichkeit und Zugehörigkeit, in der sich jedes Teammitglied entfalten kann, in den Vordergrund zu stellen. Da ich in der glücklichen Lage war, die Gründerin zu sein, konnte ich eine Kultur verankern, an die ich glaube und die durch meine mehr als 20-jährige Erfahrung im Tierarztberuf geprägt ist.“

Die Tierarztgruppe der Wahl

Jos Vision ist es, VetPartners zur bevorzugten Tierarztgruppe in ganz Europa zu machen, sowohl für alle Mitarbeitenden, aber auch für Kunden, Patienten, Lieferanten und Praxen. Auch außerhalb Europas sieht sie Wachstumspotenzial, so dass VetPartners zu einem der größten globalen Unternehmen im Bereich der Tiermedizin werden kann.

Als CEO muss sie das Unternehmen durch die weltweite Krise der Pandemie, steigende Lebenshaltungskosten und einen branchenweiten Mangel an Tierärzten navigieren. Dieser Mangel stellt insbesondere angesichts des Booms in der Haustierhaltung eine enorme Belastung für die Fachkräfte in diesem Bereich dar.

Trotz der Herausforderungen glaubt Jo an eine positive Zukunft für den tierärztlichen Beruf. „Ich denke, der Beruf des Tierarztes hat sich in den letzten zehn Jahren verändert, da die Nachfrage der Kunden gestiegen ist, aber ich glaube nach wie vor, dass es ein fantastischer Beruf ist“, sagt sie. „Ich möchte weiterhin einen großartigen Arbeitsplatz schaffen, der alle einbezieht und divers ist und in dem jeder die Möglichkeit hat, erfolgreich zu sein. Ich glaube, dass Gruppen besser in der Lage sind, ihre Teammitglieder mit Vorteilen wie flexiblen Arbeitszeiten zu unterstützen und sicherzustellen, dass Führungskräfte bessere Unterstützung und Schulungen erhalten. In den letzten Jahren gab es in vielen Bereichen enorme Verbesserungen, aber es muss noch mehr getan und verbessert werden, und ich denke, dass es die größeren Gruppen sein werden, die das Vorantreiben. Als Berufsgruppe sollten wir die Vorteile der Zugehörigkeit zu einer Gruppe hervorheben und nicht nur ihre negativen Seiten sehen. Es gibt und wird immer einen Platz für selbständige Praxen geben, und wenn wir zusammenarbeiten, ohne uns zu streiten, glaube ich, dass wir besser in der Lage sind, den Tierarztberuf für die Zukunft zu sichern. Es gibt fantastische Beispiele für Tierarztgruppen, und ich hoffe, dass VetPartners ein Vorbild für die Branche sein kann.“